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Strömungsrettung

Strömungsretter üben an der Sieg

Veröffentlicht: 09.04.2022
Autor: Alexander Müller – Stellv. Referatsleiter Strömungsrettung

Die dramatischen Ereignisse im Rahmen der Flutkatastrophe im letzten Jahr haben gezeigt, dass es neben den regulären Feuerwehreinheit und Einheiten der Hilfsorganisationen zur medizinischen Versorgung, Logistik, Verpflegung oder Betreuung auch und vor allem einer schlagkräftigen Wasserrettung bedarf.Spezialisten auf dem Gebiet der Hochwasser- und Flutrettung sind die Strömungsretter der DLRG (SR), die entweder autark oder im Verbund mit anderen Wasserrettungskräften wie Booten sowie Einsatztauchern eingesetzt werden können und ein hohes Maß an einsatztaktischer Flexibilität liefern, was ihren Wert in eben solchen sich schnell ändernden Lagen enorm steigert. Sie sind ebenfalls zur Unterstützung und Absicherung der Feuerwehren, des THW oder anderer Hilfsorganisationen am und im Wasser bestens ausgebildet und ausgerüstet.

Damit dies auch in der Zukunft der Fall ist, ist regelmäßiges Üben unerlässlich und so trafen sich die Strömungsretter des DLRG-Bezirks Westerwald-Taunus am Samstag, den 09.04.2022 trotz Kälte und Schneeregens an der Sieg bei Betzdorf/Kirchen zu einer gemeinsamen Übung. Diese Veranstaltung war nicht nur für bereits ausgebildeten Strömungsretter offen, sondern auch für diejenigen, die es werden wollen, um zu erfahren, was Strömungsrettung ist, was sie leisten kann und welche körperlichen und geistigen Anforderungen sie der jeweiligen Einsatzkraft abverlangt.

Konzipiert war diese Fortbildung als eine Art Zirkeltraining bestehend aus drei Stationen, die je von einem erfahrenen Trupp- und Gruppenführer Strömungsrettung (SR 2) betreut wurden. Die erste Station vermittelte Kenntnisse des Schwimmens in der Strömung und seiner Gefahren. Neben dem aktiven und passiven Schwimmen wurde beispielsweise auch das Anschwimmen von sog. Kehrwassern beübt. Kehrwasser sind Verwirbelungen hinter Einbauten oder Hindernissen im Fluss, in denen das Wasser gegen die eigentliche Strömung fließt oder sich stark verlangsamt. Dies kann zum Beispiel zum „Anlanden“ oder Ausruhen mitten im Strom verwendet werden. Nach dem „Ein- und Warmschwimmen“ wurden die erworbenen Kenntnisse dann zur Übung schwimmerischer Rettungstechniken bzw. der Wurfsackrettung angewandt. In einer zweiten Station konnten sich die Wasserretter am Aufbau einer ablassbaren Abseilstelle versuchen und von einer Siegbrücke sowohl über Wasser als auch über Land aus etwa 4m Höhe abseilen. Seiltechnik, inklusive Seilbrücken und Flaschenzüge, nimmt eine zentrale Rolle in der Strömungsrettung ein und ermöglicht es den Einsatzkräften ihren Handlungsspielraum stark zu erweitern und unter Beachtung des Eigenschutzes auch anspruchsvolle Rettungsszenarien wie das Retten aus Wehren und Walzen oder die Evakuierung aus überfluteten Häusern zu realisieren. Sie folgt dabei immer dem KISS-Prinzip (= Keep It Simple and Save), ist also schnell, mit einfachen Mittel und Materialen, aber jederzeit sicher und mehrfach redundant aufgebaut. Die letzte Station war eine Einführung in das Raft als Rettungsmittel. Man mag sich fragen, was eine „Gummiboot“, das die meisten nur aus dem Urlaub in den Alpen kennen, im Herzen des Westerwaldes sucht. Rafts sind vielseitig nutzbare Schlauchboote, die beispielsweise zum Transport von Einsatzkräften oder Patienten, zum Absuchen von Gewässern jeglicher Art, als Arbeitsplattform oder in Kombination mit Seiltechnik als Raftseilfähre oder auch in überfluteten Straßenzeilen zur Evakuierung eingesetzt werden können - um nur einige Punkte zu nennen. Sie sind schnell einsatzklar, leicht und können somit getragen werden, darüber hinaus sind sie extrem robust und unter den Paddeln einer erfahrenen Mannschaft schnell und wendig. Ein ideales Rettungsmittel für den anspruchsvollen Einsatz. Die Raftmannschaften und besonders die Raftführer der DLRG werden in alpinen Fließwasser ausgebildet und sind somit auch mit rasanten Gewässern und Situationen vertraut.

Abgeschlossen wurde diese Übung letztlich bei Heißgetränken und einem gemeinsamen Essen, das viel Zeit zum Feedback, fachlichen Austausch oder einfach nur für nette Gespräche abseits der Wasserrettung bot. Trotz der harten Wetterbedingungen und der körperlichen Anstrengung hatten alle Ausbilder und Teilnehmer großen Spaß an dieser Übung und konnten viele lehrreiche Dinge und Erfahrungen mit in ihre Ortsgruppen nehmen. Wir freuen uns auf das nächste Mal!

Ein herzliches Dankeschön an die DLRG Betzdorf/Kirchen für die Logistik während des Lehrgangs, die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten und das gute Essen!

 

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